Jörn Brede
»Humor bedeutet mir alles –
es ist eigentlich mein Lebenssinn.«

(Heinz Erhardt)

"Meine Geburt fand im Kreißsaal statt. Und schon war ich sauer, merkte ich doch gleich, dass auf Erden fast alles Lug und Trug ist. Denn wieso heißt dann ein Kreissaal Kreißsaal, wenn er viereckig ist..." (Heinz Erhardt)

Die Schule...

"Was er schätzte selbst in Serien, das waren jedes Mal die Ferien. Die er von sich aus noch ergänzte, indem er gern die Schule schwänzte." (H.E.)

Bei aller Unlust gab es doch auch Lieblingsfächer; von Heinz Erhardt: Singen, Turnen, Zeichnen; von Jörn Brede: Kunst, Sport, Erdkunde, Geschichte. Aber am liebsten…"Ich war ein Pausenschüler, ich konnte ohne Pause Pause machen." (H.E.)

Heinz Erhardt war introvertiert und ein Einzelgänger: "Ich spann…" Jörn Brede dagegen hatte immer viele Freunde und war sehr beliebt.

Beide drängt es schon in frühen Jahren zur Bühne. Jörn Brede spielt bereits in der Grund- und Realschule Theater und trägt auf Familienfeiern Loriot-Sketche vor. Heinz Erhardt beginnt als Teenager mit 13 Jahren humorige Verse und Geschichten zu schreiben und trägt sie auf den "Bunten Abenden" der Rigaer Gesellschaft vor.

Einer der Lehrer von Heinz Erhardt erkennt dessen komödiantisches Talent und lädt ihn ein in seiner Laienspielgruppe mitzumachen. Er fällt dort von Anfang an auf, besonders dann, wenn er aus der Rolle fiel und Pannen in Stegreifnummern verwandelte.

Jörn Brede spielt während seiner Zeit auf dem Gymnasium in Braunschweig die Hauptrollen in englischen Komödien. Bettina Päselt wird auf sein großes komödiantisches Talent aufmerksam.

Mit der Schule aber haperts bei beiden: "In der Schule war kein Fortkommen, also machte ich, dass ich fortkam - " (H.E.) Ohne Abitur verließen beide das Gymnasium mit einem Realschulabschluss.

Die Verkäufer...

Heinz Erhardt wird nach Leipzig ins Volontariat zu einem Musikalienhandel geschickt, denn er soll den großväterlichen Musikalienhandel in Riga übernehmen. Seit seinem 19. Lebensjahr verdiente er sich damit seinen Lebensunterhalt:

"Im großväterlichen Musikgeschäft befand ich mich inmitten hehrster Kunst – dachte ich. In Wirklichkeit ist es völlig Wurst, ob man mit Käse handelt oder mit Musik. Immer kauft man billig ein, um teuer zu verkaufen." (H.E.)

Seine Aufmerksamkeit aber galt anderen Dingen: er dichtet Verse, komponiert und entwickelt humoristische Programme…

So auch Jörn Brede. Er macht nach der Schule eine Ausbildung zum Schauwerbegestalter und arbeitet seit seinem 19. Lebensjahr bei einem Herrenausstatter in Braunschweig, was ihm seine Lebensgrundlage sichert. "Ich musste ja was Vernünftiges machen…" Aber auch sein Traum ist ein anderer: Er spielt in Bettina Päselts humoristischen Liederabenden mit und ist jedes Mal der Publikumsliebling, löst Lachsalven und Begeisterung aus. 2004 dann sein erster Soloabend: "Noch`n Gedicht" – der Erfolg ist so groß, dass er schon kurz darauf auf renommierten deutschen Bühnen steht.

Heinz Erhardt bricht 1938 seine Zelte Riga ab und siedelt nach Berlin über, wo ihm der Durchbruch gelingt.

Jörn Brede wohnt seit einem Jahr in Berlin. Die Voraussetzungen sind geschaffen…

Brede hat Heinz Erhardt nie erlebt, aber er stand auf derselben Bühne – im Kurtheater Bad Pyrmont - Brede: "Für mich ist Heinz Erhardt eine Kindheitserinnerung . Die Sonntag Nachmittage habe ich vor dem Fernseher verbracht und mir seine Filme angesehen. Ich habe sie immer geliebt."

Heinz Erhardt und Jörn Brede:
zwei Verkäufer, zwei Naturtalente ...

Jörn Brede

Jörn Brede
"ungeheinzt"

Jörn Brede - Heute wieder ein Schelm   Jörn Brede - Heute wieder ein Schelm
Jörn Brede
Jahrgang 1976, geboren und aufgewachsen in Bad Pyrmont
  Heinz Erhardt
Jahrgang 1909, geboren und aufgewachsen in Riga